Arie de Geus
unser Referent 2007
»Langfristiges Denken«
Im Jahr 2007 wollten wir einen Kontrapunkt zu den aktuellen Strömungen setzen. Bei den meisten von uns wird Denken und Handeln in zunehmendem Maße von immer kürzeren Zyklen bestimmt. Dabei wissen wir alle, dass man mit kurzfristigem Handeln keine Ziele nachhaltig erreichen kann. Viel bedeutender für wirklichen Wandel und nachhaltiges Tun ist das langfristige Denken. Doch wenn alles immer schneller und kurzfristiger passieren muss, welchen Wert hat dann noch strategisches, langfristiges Denken?
Scheinbar dreht sich die Welt immer schneller, Quartalsergebnisse jagen Adhoc-Meldungen. Selbst der Mittelstand wird von Finanz-Investoren erfasst, deren Kurzfrist-Orientierung die einstmals herausragenden Erfolgstreiber dieser Unternehmen überlagern oder gar ganz verdrängen. Auch Marken werden zunehmend davon betroffen und es werden ihnen Leistungen abverlangt, die sie schlicht nicht erbringen können. Denn Marken werden nicht durch Zielvorstellungen des Managements getrieben, sondern einzig und allein durch die Wahrnehmungsfähigkeit und die Veränderungswilligkeit der Menschen mit denen sie interagieren. Aus diesen Gründen und aus der Tradition des BrandTrust Future Circles, immer ein wenig Contra zu geben, haben wir für 2007 das Thema »Langfristiges Denken« gewählt.
Mit Arie de Geus konnten wir einen Key-Note Speaker gewinnen, der uns die Bedeutung von langfristigem Denken in solch einer Faszination näher brachte, dass wir hofften, die dadurch ausgelösten Impulse würden noch möglichst lange nachwirken. Mit Beispielen aus seiner langjährigen Erfahrung in der Szenarioplanung bei Shell betonte er anschaulich die Notwendigkeit nachhaltiger Planung in Zeiten kurzer Zyklen. Eines haben wir sicher gelernt: »Think the unthinkable« hat schon manchem Unternehmen erhebliche strategische Wettbewerbsvorteile beschert und kann somit als Denkweise so verkehrt nicht sein.